Der gesunde Hund
Ihr Hund kann Ihnen nicht sagen "Liebes Herrchen ich bin krank und habe Schmerzen". Lernen Sie Ihren Hund zu verstehen, beobachten Sie ihn genau, studiern Sie seine Verhaltensweise, um sofort zu merken wenn etwas nicht in Ordnung ist. Neben den vorsorglichen Maßnahmen gegen Parasiten und Hundeseuchen sollte Ihr Hund auch einem regelmäßigen Gesundheitscheck beim Tierarzt machen. Leider sind in der heutigen Hundezucht Erbkrankheiten immer mehr ein Thema. Hier ist der Züchter und der Rassehundeverband gefordert, denn nur durch sogfältige Auswahl der Zuchttiere können diese Erberkrankungen minimiert und wenn möglich auszurottet werden. Bei allen Fragen zur Gesunderhaltung ihres Hundes wird ihnen Ihr Tierarzt hilfreich zur Seite stehen
Parasiten
Diese etwas heikle Thema muss leider sein, da selbst der bestgepflegteste Hund von einem Spaziergang Flöhe oder Zecken mitbringen kann. Auch ist man nie sicher, dass der Hund nicht doch etwas aufnimmt, was mit Wurmeiern infiziert ist. Gegen Flöhe und Zecken gibt es bei Ihrem Tierarzt wirksame Präparate, die einen Befall im Vorfeld verhindern. Ebenso berät Sie Ihr Tierarzt gerne über die notwendigen Wurmkuren.
Würmer: Der Hund sollte etwa alle 4 Monate prophylaktisch von Ihrem Tierarzt mit einem geeigneten Mittel entwurmt werden.So haben Sie die Gewissheit. dass der Hund wurmfrei ist und es auch bleibt.
Flöhe: Sollte sich Ihr Hund häufig kreatzen, sollte er unbedingt auf Flohbefall untersucht werden. Flöhe sind nicht nur unangenehme Untermieter, sondern können Allergien auslösen und vor allem Würmer übertragen.Deshalb ist es wichtig, dass eine Wurmkur durchgeführt wird, sollte der Vierbeiner Flöhe haben.
Zecken: Diese Blutsauger lassen sich bei einem Spaziergang auf den Hund oder auch auf Sie fallen und saugen sich voll mit Blut. Sie sind, wenn sie einmal gesaugt haben, recht leicht mit einer Zeckenzange zu entfernen. Bitte achten Sie darauf, dass Sie auch den Kopf der Zecke entfernen, da dieser sonst unter der Haut eine Entzündung hervorrufen kann. Zecken übertragen viele gefährliche Krankheiten, z.B. die Borrelliose.
Krankheiten
Gegen folgende Krankheiten, bzw. Seuchen sollte Ihr Hund durch Impfungen geschützt sein! Bei Auslandsaufenthalten mit Ihrem Hund müssen Sie außerdem bei Einreise einen gültigen Impfausweis vorlegen und die Einfuhrgenehmigungen, über die Sie Ihr Kreisveterinäramt oder Ihr Tierarzt informiert, beachten.
Staupe: Die Staupe ist eine der bekanntesten und gefürchtetsten Infektionskrankheiten der Hunde. Das Staupevirus kommt in allen Ländern mit Hundehaltung vor und ist auch hierzulande noch weit verbreitet. Ihr Hund kann sich nicht nur durch Kontakt mit einem anderen Hund anstecken. Gefahr droht vielmehr auch beim Waldspaziergang, weil z.B. Marder und Frettchen die Krankheit übertragen können.
Parvovirose: Praktisch über Nacht verbreitet zu Beginn der 80er Jahre eine für Hunde tödliche Virusinfektion Angst und Schrecken bei Hundebesitzern. Die Parvovirose. Parvoviren, die Erreger dieser Krankheit, werden von betroffenen Hunden millionenfach über einen längeren Zeitraum mit Kot ausgeschieden.Virushaltiger Kot gilt als die Hauptursache für eine Ansteckung. Besonders gravierend ist dabei das Problem, dass die Erreger sehr langlebig sind. Noch Jahre später können sie eine Erkrankung hervorrufen. Praktisch jedes "Hundehäufchen" stellt eine potentielle Gefahr dar. Sei es, dass Ihr Hund beim Ausgang daran schnuppert, oder dass Sie selbst, z.B. an den Schuhen haftet, das Virus mit nach Hause bringen.
Hepatitis: Auch bei Hunden gibt es eine ansteckende Virushepatitis. Gefährdet sind allerdings nur Hunde; auf den Menschen ist diese Infektionskrankheit nicht übertragbar. Kranke, aber auch gesund erscheinende Hunde sind die Hauptüberträger der Erkrankung. Ein direkter Kontakt zwischen Hunden ist jedoch nicht immer erforderlich, weil das Virus lange ansteckend bleibt und so auch indirekt übertragen werden kann. Hunde, welche die Erkrankung überstanden haben, können noch monatelang Hepatitisviren ausscheiden und verbreiten.
Zwingerhusten: Zwingerhusten ist eine Erkrankung der Luftröhre und der Bronchien. Sie ist vergleichbar mit einem Virusinfekt beim Menschen. Der Name Zwingerhusten ist Irreführend da sich grundsätzlich jeder Hund Infizieren kann. Besonders an Plätzen auf denen sich viele Hunde treffen z.B. auf Hundeplätzen, Hundewiesen oder Ausstellungen, geht diese Erkrankung um. Die Impfung, ist wie beim Menschen, kein 100%iger Schutz da sich die Vierenstämme, wie beim Grippevirus, ständig verändern. Ein Geimpfter Hund allerdings wird diese Erkrankung in einer angeschwächten Form durchlaufen sollte er sich doch einmal mit einem neuen Vierusstamm infizieren.
Tollwut: Die Tollwut ist nach wie vor eine der gefährlichsten Virusinfektionen für Mensch und Tier. Empfänglich für die Krankheit sind alle warmblütigen Tiere. Die Hauptinfektionsquelle sind wildlebende Fleischfresser, in erster Linie Füchse. In letzter Zeit wurde das Virus aber auch verschiedentlich bei Fledermäusen nachgewiesen. Tollwutviren werden von infizierten Tieren mit dem Speichel ausgeschieden. Bissverletzungen durch tollwutinfizierte Tiere sind deshalb besonders gefährlich, weil das Virus über Wunden in den Körper gelangt. Deshalb sollten Sie auch unbedingt vermeiden, "besonders zutrauliche" Wildtiere oder zum Beispiel einen überfahrenen Fuchs mit der bloßen Hand zu berühren. Sollten Sie selbst oder Ihr Hund Kontakt mit einem tollwutkranken oder verdächtigen Tier haben, müssen Sie unverzüglich einen Arzt oder Tierarzt aufsuchen. Geimpfte Hunde sind in diesem Fall rechtlich besser gestellt als ungeimpfte, für die eine sofortige Tötung angeordnet werden kann.
Leptospirose: Die Leptospirose wurde früher auch Stuttgarter Hundeseuche genannt, nachdem sie dort erstmals aufgetreten ist. Es handelt sich um eine bakterielle Infektion mit oftmals tödlichem Ausgang, ersichtlich durch hohes Fieber und Gelbsucht (gelbe Farbe an Schleimhäuten, Augen und Haut).
Erberkrankungen
Hüftgelenksdysplasie (HD): Die HD ist eine Deformation des Hüftgelenkes. Das Kugelgelenk der Hüfte sitzt hierbei schlecht in der Gelenkpfanne, was durch die Fehlstellung zu vorzeitigem Verschleiß und zu Folgeerkrankungen führt.Die HD kann vererbt werden, aber auch durch andere Faktoren z.b. Übergewicht in der Wachstumsphase, falsche Fütterung und Bewegung sowie Hormonelle Sörungen in der Trächtigkeit ausgelöst werden. Die Auslöser für HD sind vielfältig. Eine genaue Diagnose lässt sich nur durch eine Röntgenuntersuchung stellen. Zuchthunde müssen auf HD untersucht werden bevor sie zur Zucht eingesetzt werden dürfen.
PRA: Bei der PRA (Progressive Retina Atropie = Netzhautablösung) handelt es sich um eine rezesive Erberkrankung, die zur Folge hat, dass der Hund schon in frühen Jahren erblindet. Die Erkrankung kommt bei Cocker leider immer häufiger vor. Durch eine klinische Untersuchung, die in den VDH Klubs alle Zuchthunde jährlich durchlaufen müssen, sollen befallene Tiere beizeiten erkannt und aus der Zucht genommen werden. Auch gibt es in Amerika bereits einen DNA-Test (Optigen), der die Vererbbarkeit ermitteln kann. Mit diesem Test können Hunde so Verpaart werden das keine erkrankten Cocker mehr gezüchtet werden.
Katerakt: Hierbei handelt es sich um eine unphysiologische Trübung der Linse oder der Linsenkapsel unabhängig von der Ursache (erblich oder nicht erblich), dem Ausmaß (minimale Trübung oder vollständig getrübte Linse), oder dem Teitpunkt des Auftretens (angeboren oder erworben). Jeder Katerakt, ob ein- oder beidseitig, wird erst einmal als eine erbliche (HC = Hereditäre Cateract) bedingte angesehen, sofern sich nicht eindeutige Hinweise auf eine andere Ursache (Verletzungen, Stoffwechselstörungen z.B. Diabetes mellitus, Entzündungen, MPP) ergeben. Auch auf diese Erkrankung werden unsere Zuchthunde jährlich untersucht.
FN (Familiäre Nephropathie): FN wird geschlechtsunabhängig und rezesiv vererbt. Es handelt sich bei der Erkrankung um eine Nierenerkrankung die letzendlich zum Nierenversagen führt. Betroffene Hunde entwickeln sich als Welpen meist völlig normal. Eine erkrankung ist zu dem Zeitpunkt selten festzustellen. Die Erkrankung entwickelt sich dann allerdings so rasant das der betroffene Hund das zweite Lebensjahr nur selten erreicht und vorher Eingeschläfert werden muß. FN ist seid 50 Jahren beim Cocker bekannt und es werden immer wieder Fälle bekannt das Hunde an FN verstarben. Inzwischen gibt es auch für diesen Gendefekt einen Gentest welcher die Trägertiere ermitteln kann so das es eigendlich vermeidbar ist erkrankte Cocker zu züchten.
Die Adult Onset Neuropathy (AON) ist eine Erbkrankheit, die in ihren Symptomen der degenerativen Myelopathie (DM) ähnelt. Die ersten klinischen Anzeichen der Erkrankung zeigen sich typischerweise im Alter 7,5 bis 9 Jahren in Form eines unkoordinierten Gangs und wackeligen Hinterläufen. Die Schwächung setzt sich im Laufe der Zeit in die Vorderläufe fort und führt am Ende auch zu Schluckbeschwerden. Die neurologischen Störungen scheinen im Laufe von zwei bis vier Jahren zuzunehmen, schreiten aber vergleichsweise langsamer voran als bei einer degenerativen Myelopathie.
Die Adult Onset Neuropathy (AON) ist eine Erbkrankheit die rezzesiv vererbt wird.
Das akrale Mutilationssyndrom (AMS) ist eine seltene, aber schwerwiegende Erkrankung bei Hunden, die durch eine sensorische Neuropathie d akrale Mutilationssyndrom (AMS er peripheren Körperteile gekennzeichnet ist. Diese Krankheit betrifft vor allem die äußeren Gliedmaßen und Zehen der betroffenen Tiere.
Die durch die genetische Mutation verursachte sensorische Neuropathie bedeutet, dass die Nerven, die normalerweise Schmerzsignale von den Pfoten und Zehen zum Gehirn leiten, nicht richtig funktionieren. Diese gestörte Signalübertragung führt dazu, dass die Hunde keine Schmerzen in diesen Körperteilen verspüren, was wiederum das Risiko von Selbstverletzungen erhöht, da sie keine Warnsignale empfangen, wenn sie sich selbst verletzen
Die fehlende Schmerzempfindung ist das Hauptmerkmal des AMS. Da die Hunde keine Schmerzen in ihren distalen Extremitäten spüren, neigen sie dazu, exzessiv an ihren Pfoten und Zehen zu lecken und zu beißen, was zu schweren Verletzungen führen kann. Dieses Verhalten wird oft erst im Alter von etwa vier Monaten bemerkt, wenn die Welpen anfangen, intensiver an ihren Pfoten zu arbeiten
Das akrale Mutilationssyndrom (AMS) ist eine Erbkrankheit die rezzesiv vererbt wird.
Epilepsie: Bei der Epilepsie handelt es sich um ein Anfallsleiden, welches durch eine Fehlfunktion im Gehirn ausgelöst wir. Die Anfälle können sich durch kurzzeitige Verhaltenänderunfen, Aufmerksamkeitsstörungen und in Krampfanfällen bis hin zur Ohnmacht des Hundes äußern. Die Außlöser für diese Erkrankung sind ebenso vielschichtig wie die Erkrankug selber. Sicher ist das es eine Erbliche Form der Epelepsie ebenso wie erworbene Formen gibt. Die erbliche Epelepsie tritt häufig im Alter zwichen 15 Monaten und 3 Jahren zum ersten Mal auf. Erbliche Epilepsie kann nicht geheilt werden, allerdings gibt es Medikamente, die ein Besserung der Anfälle bewirken können.
Fucosidose: ( beim English Springer Spaniel) Die Fucosidose ist eine neurologische rezesive Erkrankung, die auf dem Verlust eines bestimmten Enzyms, der a-L-Fucosidase, beruht. Im gesunden Organismus spaltet dieses Enzym komplexe Verbindungen, so dass der Körper diese Stoffe verwerten kann.Beim erkrankten Tier fehlt das Enzym, wodurch sich die komplexen Verbindungen in verschiedenen Organen ablagern. Betroffen sind neben Lymphknoten, Bauchspeicheldrüse, Leber, Nieren, Lungen und Knochenmark vor allem Gehirn und Nervengewebe, was die schwerwiegenden neurologische Syntome dieser Erkrankung verursacht. Die Fucosidose ist gekennzeichnet von Bewegungsstörungen und neurologischen Ausfällen. Betroffenen Tiere zeigen eine gestörte Koordination von Bewegungsabläufen, Verhaltensauffälligkeiten, Blindheit, Taubheit und Schluckstörungen. Die Erkrankung manifestiert sich etwa im Alter von 18 Monaten bis 4 Jahren mit stetig fortschreitendem Verlauf und letztendlich tödlichem Ausgang.
Phosphofruktokinase-Mangel (PFK): (beim English Springer Spaniel)Bei dieser Erkrankung handelt es sich um einen rezesiv vererbten Mangel des Enzyms Phosphofruktokinase. Ohne die Phosphofruktokinase können Muskelzellen und rote Blutkörperchen nicht ausreichend Energie für ihren Bedarf produzieren. Der Enzymmangel führt Durch die Zerstörung von roten Blutkörperchen zur Rotfärbung des Harns, sowie zur Blutarmut und Gelbsucht. Weitere Syntome sind Bewegungsintoleranz und Muskelkrämpfe.Ausgelöst werden solche Krisen insbesondere durch Aufregung, anstrengende Bewegung oder ausgiebiges Bellen.
Der rezesive Erbgang
A = frei von dem kranken Gen (dieser Hund wird weder an dieser Form der Krankheit erkranken noch diese vererben)
B = Träger des kranken Gens (dieser Hund wird nie an dieser Form der Krankheit erkranken diese allerdings ungünstig verpaart vererben)
C =affectet/ erkrankt (dieser Hund ist genetisch krank, kann somit auch klinisch erkranken, wird diese Krankheit allerdings richtig verpaart nicht in der Form vererben)
Die untere Tabelle zeigt Ihnen mögliche Verpaarungen. Bitte beachten Sie das es sich bei den Prozentzahlen nur um statistische Werte handelt. Die Verteilung kann sich im Wurf verschieben. Klar ist das ein C-Hund durchaus weiter zur Zucht eingesetzt werden kann sofern sein Partner A und somit frei ist. Es ist gefährlich sich zur jetztigen Zeit ausschließlich auf A- Hunde in der Zucht zu konzentrieren. Die Zuchtbasis wird dadurch eingeengt und die wertvollen Erbinformationen die neben dem kranken Gen auf dem selben Platz liegen gingen unweigerlich verloren. Das wäre eindeutig ein Schritt in die falsche Richtung da es durch den Gentest ein leichtes ist die genetische Vielfalt zu erhalten ohne erkrankte Hunde zu züchten.
A & A | = 100 % A | Alle Welpen aus der Verpaarung sind A und somit frei von dem kranken Gen |
A & B |
= 50 % A |
Kein Welpe aus dieser Verpaarung wird erkranken |
A & C | = 100% B | Kein Welpe aus dieser Verpaarung wird erkranken |
B & B | = 25% A = 50% B = 25% C |
In diese Kombination kann ein Teil der Welpen genetisch krank sein und somit auch klinisch erkranken können |
B & C | = 50% B = 50% C |
In dieser Kombination können die Hälfte der gefallenen Welpen genetisch Krank sein und somit auch klinisch erkranken |
C & C | = 100% C | Alle Welpen aus dieser Verpaarung sind genetisch krank und können somit auch klinisch erkranken |
Kastration & Sterilisation
Sollten sie sich überlegen ihren Hund kastrieren oder sterilisieren zu lassen, sollten sie sich im Vorfeld das Eine oder Andere überlegen. Kastrierte oder sterilisierte Hunde neigen dazu sich im Wesen zu verändern, sie werden meist ruhiger und neigen zu Übergewicht. Auch verlieren sie geschlechts-typische Verhaltensweisen. Bei Hündinen tritt als Spätfolge oft das sogenannte Harntöpfeln auf. Das heißt, dass die Hündin ständig Harn verliert.Gerade beim Spaniel ist nach einer Kastration oder Sterilisation ein vermehrtes Haarwachstum zu beobachten. Das Haar wuchert dann am ganzen Körper lockig und plüschig. Diesem Haar kann man dann nur noch mit einer Scheermaschiene Herr werden, was den Haarwuchs erneut anregt.Bitte überlegen sie sich einen solchen Schritt gut und stimmen sie einem solchen Eingriff nur zu, wenn eine medizinische Notwendigkeit (z.B. Gebärmuttervereiterung oder beim Rüden ein übersteigerter Sexualtrieb) vorliegt.