Was der Cocker alles kann

Von seinem Ursprung her ist der Cocker ein Stöberhund, ein emsiger Jäger, der keine noch so dicke Hecke oder reißendes Wasser meidet.

Bei der Jagd werden sein eiserner Wille, seine feine Nase, sein Mut und sein unermüdliches Temperament geschätzt.

In den letzten Jahren allerdings wurde der Cocker durch sein freundliches, aufgeschlossenes Wesen, seine Anhänglichkeit und Treue und durch seine handliche Größe als Familien- und Begleithund immer beliebter.
Diese Beliebtheit ist allerdings auch mit Problemen verbunden, da sein Bewegungsdrang und sein ganzes Wesen noch immer das eines Jagdhundes ist. Der Cocker hat viel Temperament, das beschäftigt werden möchte, und zwar zusammen mit seinem Menschen.
Grundsätzlich ist der temperamentvolle und bewegungsfreudige Spaniel ein fleißiger und begeisterter Arbeiter, der sich neben der Jagd in vielen Hundesportbereichen treue Freunde und Anhänger gesichert hat.
Egal für welche Beschäftigung Sie sich mit Ihrem Hund entscheiden, achten Sie bitte, wenn Sie auf einen Hundeplatz gehen, sehr genau auf das Umfeld und den Umgangston den man auf diesem Platz pflegt.
Vergessen Sie bitte nie, dass ein rüder Umgangston ihrem Freund sehr schnell die Freude am Arbeiten verderben kann, und dass Sie mit ein wenig Feingefühl und Lob viel mehr erreichen werden als mit militärischem Drill.
Ihrem Hund, wie auch Ihnen, sollte das gemeinsame Arbeiten und die Beschäftigung miteinander Spaß und Freude bereiten.

Jagdliche Arbeit mit dem Spaniel
Der Spaniel, als Stöberhund seit seinem Ursprung gezüchtet, eignet sich für die meisten Bereiche der Jagd hervoragend sofern man sein Temprament zu lenken versteht. Er ist eifrig und unermütlich in der Suche, ein freudiger Apportierer und ein begeisterter Wasserhund und Stöberer.
Noch heute werden Spaniels in verschiedenen Bereichen geführt und auch geprüft.
Beim Spaniel, einer annerkannte Arbeitsrasse, ist zur Annerkennung des Internationalen Schönheitschampions eine Rassespezifische Arbeitsprüfung vorgeschrieben.
Ausgenommen von der Regelung sind einzig die American Cocker.
Nähere Informationen über Jagdliche Prüfungen finden sie auf den Seiten des Jagspaniel Klubs.

Rettungshundearbeit
Diese Arbeit liegt dem Spaniel als Stöberhund sehr gut, auch wenn er vielerorts wegen seiner Größe belächelt wird.
Die Suche nach vermissten oder verschüttetetn Personen verlangt sehr viel Einsatz vom Hund und auch vom Hundeführer.
Diese sehr spezielle Art der Hundarbeit kann bei verschiedenen Organisationen betrieben werden wie z.B. beim Bundesverband für das Rettungsundewesen (BRH), dem Deutschen Roten Kreutz (DRK), dem Technischen Hilfswerk (THW) und anderen Hilfsorganisationen.

Begleithundeprüfung/Hundeführerschein
Hier soll der Hund den nötigen Gehorsam für das tägliche Leben lernen. Er soll sicher auf seinen Hundeführer hören und sich gelassen und aggressionsfrei auf der Straße, unter anderen Menschen und Hunden bewegen.

Hundesport/Breitensport
Hierbei steht eine sinnvolle Beschäftigung und gute Erziehung des Hundes im Vordergrund. Durch die gemeinsame Arbeit in der Unterordnung, dem Geländelauf und im Hindernissparcours, schafft man ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen Hundeführer und Hund.

Agility
Agility ist eine Sportart mit dem Hund, die in den letzten Jahren immer mehr Zulauf bekommen hat. Hier soll der Hund auf Kommando so schnell als möglich einen Hindernisparcours überwinden, ähnlich wie beim Springreiten. Verblüffend ist für den Zuschauer hierbei meist, mit wie wenig Zeichen sich der Hund über die Hürden dirigieren lässt und wie schnell er den Parcours überwindet.

Flyball
Leider bisher nur selten auf Hundeplätzen anzutreffen ist diese Sportart mit dem Hund. Der Hund läuft eine gerade Strecke, springt nacheinander über 3 Hindernisse und löst schließlich an einer Wurfmaschine einen Mechanismus aus, der einen Ball wirft. Nun muss der Hund den Ball zurück über die Hürden bringen. Bei dieser Sportart ist die Begeisterung, mit der der Hund zu dem Ball rennt und ihn zurückbringt, ansteckend für den Zuschauer.

Obedience
Diese Sportart ist eine Kombination von Gehorsam und Erfüllung verschiedener Aufgaben. Der Hund muss hierbei auf Sicht- und Hörzeichen gestellte Aufgaben erfüllen und Kommandos ausführen. Hierbei geht es nicht um Schnelligkeit, sondern um Genauigkeit. Interessant ist es die Aufmerksamkeit, den freudigen Gehorsam das Hundes und das Zusammenspiel zwischen Mensch und Hund zu sehen.

Dogdancing/Heelwork to music
In Deutschland ist dieser Sport noch recht unbekannt, aber im europäischen Ausland gewinnt er stetig an Bedeutung. Bei diesen Sport führen Hund und Hundeführer nach Musik einen Tanz auf, angereichert mit verschiedenen Kunststücken des Hundes. Faszinierend hierbei ist das Zusammenspiel der Bewegungen, die Harmonie, die ohne laute Worte auskommt.

Schutzhundesport
Der Schutzhundesport kommt zwar für den Spaniel aufgrund seiner Größe und Eignung kaum in Frage, aber trotzdem soll er hier Erwähnung finden. Bei der Schutzhundearbeit lernt der Hund – neben dem Gehorsam – auch noch auf eine spielerische Art und Weise, wie er einen Menschen im Notfall zu stellen hat. Dieser Sport wird wettkampfmäßig ausgetragen

Fährtenarbeit
Hier lernt der Hund an einer langen Leine einer Fährte ruhig zu folgen. Diese Arbeit ist, so leicht sie auch aussehen mag, nicht einfach zu erlernen, da auf so einer Fährte recht viel geschehen kann, das unseren Vierbeiner die Konzentration raubt bzw. ihn stört oder ablenkt.

 

Rassehundeausstellungen
Auf Ausstellungen werden Rassehunde einer breiten Öffentlichkeit präsentiert und von Zuchtrichtern anhand des Rassestandards bewertet.
Diese Ausstellungen finden auf nationaler sowie auf internationaler Ebene statt. Die Hunde bekommen Formwertnoten und können je nach Art der Ausstellung verschiedene Titel erringen. So z.b. CACIB, Internationaler Schönheitschampion, Nationale Championtitel wie z.B. Belgischer Champion , Dt.Ch.VDH Deutscher Champion vom Verband des Deutschen Hundewesens, Weltsieger, Europasieger, und Bundessieger, Dt.Ch.Klub Deutscher Champion des Rassehundeklubs
Dt.J.Ch.Klub Deutscher Jugendchampion des Rassehundeklubs
Um diese Titel zu erhalten muß der Hund auf verschiedenen Ausstellungen und von Verschiedenen Richtern für den Titel vorgeschlagen werden. In vielen Ländern muß der Spaniel, als Arbeitshund, zusätzlich für bestimmte Titel eine Rassespezifische Arbeitsprüfung nachweisen.

Bewertet wird mit folgenden Formwertnoten:
Vorzüglich (V):
Der Hund kommt dem Idealbild der Rasse sehr nahe bzw. entspricht diesem. Dieser Formwert sollte nur an einen Spitzenhund verliehen werden.
Sehr gut (Sg):
Die typischen Eigenschaften der Rasse sind vorhanden, einige verzeihliche Fehler werden nachgesehen. Der Hund ist rassetypisch.
Gut (G):
Die Hauptmerkmale der Rasse sind vorhanden, aber der Hund weist Fehler auf. Der Hund ist im großen und ganzen noch dem Rassetyp entsprechend.
Genügend (Gn):
Der Hund besitzt nicht alle Eigenschaften seiner Rasse und weist deutliche Fehler auf, entspricht dem Standard also nur genügend.
Nicht Genügend / Mangelhaft (Ng):
Der Hund ist fehlerhaft und entspricht dem Standard nicht. Er ist rasseuntypisch.

Die Formwertnoten V, Sg und G können mit der Platzierung, die der Hund erhalten hat, verbunden werden. V1 heißt z.B., dass der Hund mit einem Vorzüglich auf den ersten Platz in seiner Klasse gekommen ist.
Die Formwerte Gn und Ng ziehen einen Zuchtausschluss nach sich